Natürlich haben wir für unseren RawFood Award 2017 wieder eine erstklassige Jury ausgewählt, die gemeinsam mit uns eure Rezepte ausprobieren und verkosten wird. Nach und nach möchten wir euch unsere Jurymitglieder gerne vorstellen. Weiter geht es mit Chistian Bass, den wir auf ein kurzes Interview getroffen haben.
Stelle dich kurz vor, wer bist du und was machst du?
Los geht’s. Ich bin Chris Bass, Schlagzeuger der Band Heaven Shall Burn und dazu Berufsschullehrer an einem Oberstufenzentrum in Berlin.
Welcher Punkt in Deinem Leben hat dich dazu gebracht, dich für eine vegetarische, vegane, oder roh-vegane Ernährung zu entscheiden?
Anfang der 90er gab es in der Hardcore-Szene erste Berührungspunkte für mich. Bands wie Chokehold, Dropdead, Earth Crisis oder Assück hatten zu dieser Zeit bereits Texte und Shirtmotive, die Veganismus/Vegetarismus thematisiert haben. Da ich mich immer schon gerne mit Texten und Aussagen von Bands auseinandergesetzt habe, kam eines zum anderen und auch mein Freundeskreis hat sich in dieser Szene aufgehalten und hält sich dort zum Großteil immer noch auf. Die Aspekte Tierrecht und Gesundheit stehen seither für mich im Vordergrund und sind auch wichtige Punkte in meinem Alltag als Berufsschullehrer. Seit Jahren kann ich mir auch keine andere Ernährungsweise mehr für mich vorstellen. In den roh-veganen Bereich schaue ich auch gerne rein, bin aber nicht zu 100% dort zuhause.
Welche Auswirkungen hatte die Ernährungsumstellung auf Dich?
Anfang bzw. Mitte der Neunziger war es ja leider nicht so einfach wie heute, wo es eine Vielfalt an Produkten gibt. Zu der Zeit und in dem Alter von 15 Jahren war es noch schwieriger an Produkte zu gelangen. Körperlich habe ich aber eine Verbesserung festgestellt. Auch durch die insgesamt bewusstere Ernährung.
Wie gehen Freunde und Familie damit um?
Damals war es eine große Sache, da ich aus einer wirklich fleisch-fixierten Familie komme. Meine Mutter war dem Ganzen aufgeschlossen und hat mich unterstützt. Dennoch war es und ist es häufig Thema, wenn wir uns sehen. Wie bereits erwähnt, ernährt sich der Großteil meines Freundeskreises vegan oder zumindest vegetarisch.
Was fasziniert Dich besonders an dieser Art der Ernährung?
Eine besondere Faszination empfinde ich dafür eigentlich nicht. Ich sehe sie eher als einzig logische und empathisch nachvollziehbare Ernährungsform der heutigen Zeit. Da ich nicht vegan erzogen wurde und auch eine Zeitlang Tierprodukte konsumiert habe, musste auch ich mich erst in das Thema einlesen bzw. informieren. Letztendlich führt eine Auseinandersetzung mit dem Thema auf diese Ernährungsweise, da die Vorteile so eindeutig sind.
Dein Lieblingsrezept?
Als geborener Ruhrgebietler mag ich es deftig und manchmal auch gerne simpel. Da darf es auch schon mal Heißhunger auf Bockwürstchen mit Kartoffelsalat geben. Zuviel Kunst macht es beim Essen auch nicht immer besser. Aber „das eine“ Rezept gibt es für mich nicht.
Selbstverständlich habe ich aber auch zum Großteil die Rezepte aus Kirstins „Raw!“-Buch probiert und habe dort das Cannelloni-Rezept und das Red Sunrise – Rote Carpaccio für mich entdeckt. Die beiden Rezepte mache ich tatsächlich gerne, wenn sich Besuch ankündigt, welcher auch für den roh-veganen Genuss offen ist.
Welche sind Deine liebsten Superfoods?
Eigentlich sind es die Produkte, die ich nicht als Superfood kennengelernt habe, sondern immer schon Platz auf meinem Teller hatten. Spinat, Ingwer, Sauerkraut oder Avocados. Dazugekommen sind über die Zeit aber Goji-Beeren, Kokosöl, Chiasamen und diverse Algen, die ich mir entweder in Smoothies oder in mein Müsli mische.
Welche Verbindung hast du zu PureRaw?
Ich kenne Kirstin schon mehrere Jahre und habe sie frühzeitig bei allem unterstützt. Ich glaube, es könnte kaum eine persönlichere Verbindung geben. Sie versorgt mich also auch mit all den guten Produkten aus ihrem Sortiment und lässt mich gerne neue Produkte „ausprobieren“.
In welcher Tätigkeit verlierst du Dich und vergisst Zeit und Raum?
Neben dem Schlagzeugspielen sind es grafische Arbeiten am Computer. Dabei geht es nicht um die kreativen Tätigkeiten, sondern eher um die technische Umsetzung um Dateien druckfertig zu machen. Ebenfalls ist es mir beim Rudern und Bouldern aufgefallen. Dazu fehlt mir aber leider oft die Zeit, um mich wirklich darauf einzulassen.
Was ist aktuell im Fokus Deiner Aufmerksamkeit und welche Projekte liegen Dir für die Zukunft am Herzen?
Die Lehrertätigkeit, da ich gut in der Schule eingebunden bin und verschiedene Funktionen dort inne habe. Da widme ich schon sehr viel Zeit (im positiven Sinne) den Schülerinnen und Schülern.
Zudem habe ich begonnen einen Blog bei www.betzold.de zu führen, bei dem es um die verschiedensten Lehrerthemen gehen wird, die mich beschäftigen.
Wir fangen mit Heaven Shall Burn auch an für die anstehende Europa-Tour im Frühjahr 2018 zu proben, die uns für fast vier Wochen durch die verschiedensten Länder bringen wird. Vielleicht sehen wir uns da ja wieder.