Unsere Jury beim RawFood Award 2016
Natürlich haben wir für unseren RawFood Award 2016 eine erstklassige Jury ausgewählt, die gemeinsam mit uns eure Rezepte ausprobieren und verkosten wird. Nach und nach möchten wir euch unsere Jurymitglieder gerne vorstellen. Weiter geht es mit Jörg Ulmann, den wir auf ein kurzes Interview getroffen haben.
Stelle dich kurz vor, wer bist du und was machst du?
Ich bin Biologe und beschäftige mich beruflich und privat seit 13 Jahren mit dem Thema „Algen“. Als Geschäftsführer leite ich eine der größten Mikroalgenfarmen der Welt, publiziere zum Thema, halte Vorträge und bin Ansprechpartner für die Medien. Ich reise gern, tauche und koche (esse!) gern und kümmere mich privat um ein Hilfsprojekt in Kolumbien, welches Mangelernährung bei Kindern mit Hilfe von Algen bekämpft.
Welcher Punkt in Deinem Leben hat dich dazu gebracht, dich für eine vegetarische, vegane, oder roh-vegane Ernährung zu entscheiden?
Vorab: Ich ernähre mich nicht vegan. Mein Konsum tierischer Produkte ist in den letzten Jahren allerdings stark zurückgegangen. Ich lehne die Praktiken der Massentierhaltung ab und bin überzeugt, dass sich mit der weiter steigenden Zahl der Menschen auf unserer Erde unsere Ernährungsgewohnheiten ändern müssen und werden. An dem Punkt kommen dann auch wieder die Algen ins Spiel… Ich interessiere mich sehr für die vegane Küche und entwickle auch selbst Rezepte. Nach Restaurantbesuchen fällt mir immer wieder auf, wie kreativ und lecker vegane Küche sein kann. Den Rohkostanteil in meiner Ernährung versuche ich, hoch zu halten – das tut mir gut und ist gesund. Allerdings esse ich hier am liebsten im eigenen Garten oder in der Natur „von der Hand in den Mund“.
Wie gehen Freunde und Familie damit um?
Ernährung ist jetzt nicht DAS Dauerthema im Kreis der Familie oder Freunde. Allerdings bemerke ich, dass das Thema einen hohen Stellenwert hat und gekocht oder gemeinsam gegessen wird immer gern. Das Interesse an veganer Ernährung nimmt dabei zu. Die Gründe von jedem Einzelnen sind dabei unterschiedlich, aber im Prinzip weiß jeder, dass bei einem kg-Preis von 3,99 Euro für das Stück Fleisch irgendetwas nicht stimmen kann…
Was fasziniert Dich besonders an dieser Art der Ernährung?
Wie schon gesagt, ich finde, dass die vegane Küche sehr kreativ und vor allem lecker sein kann. Übrigens…: Meine Großmutter ist dieses Jahr 100 Jahre alt geworden. Die meiste Zeit ihres Lebens kam maximal einmal pro Woche Fleisch auf den Tisch. Den Rest der Zeit hat man sich quasi vegan ernährt. Genau diese „alten“ Rezepte interessieren mich zu Zeit besonders. Man war damals nämlich schon unheimlich einfallsreich! Dabei ist natürlich „vegan“ nicht gleich gesund oder generell besser. Gerade in der letzten Zeit gibt es mehr und mehr stark industriell verarbeitete Produkte, teilweise mit viel zuviel Salz oder Zucker oder einer ewig langen Liste an Zusatz- bzw. Ersatzstoffen. Hier werden grad dieselben Fehler wiederholt, wie bei der Produktion anderer Lebensmittel auch. Es liegt eben wie immer an jedem Einzelnen, was im Endeffekt auf seinem Teller landet.
Dein Lieblingsrezept?
Vor kurzem habe ich ein Gurken-Wachholder-Eis kreiert. Bei den (im Moment) hohen Temperaturen mein aktuelles Lieblingsrezept!
Welche sind Deine liebsten Superfoods?
Algen sowieso, schon aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und der tollen Geschmackserlebnisse. Ansonsten, was gerade in Garten, Wald und Flur wächst, zur Zeit z.B. Aroniabeeren, Wachholderbeeren, Blaubeeren, Kornelkirschen und und und… Unter den „Exoten“ gefallen mir besonders Baobab, Acai und die Schisandrabeere.
Welche Verbindung hast du zu PureRaw?
Das Wichtigste zuerst: Kirstin, die Geschäftsführerin von PureRaw ist meine Frau und die Mutter unsere kleinen Tochter. Beruflich verbindet uns allerdings auch Vieles. Vor kurzem haben wir außerdem gemeinsam ein Buch geschrieben.
In welcher Tätigkeit verlierst du Dich und vergisst Zeit und Raum?
Tauchen, definitiv!
Was ist aktuell im Fokus Deiner Aufmerksamkeit und welche Projekte liegen Dir für die Zukunft am Herzen?
Im Moment ist ein neues Buchprojekt in Arbeit. Diesmal allerdings ein Kapitel für ein Fachbuch zum Thema „Algen“, welches Ende 2016 erscheinen soll. Besonders am Herzen liegt mir unser Hilfsprojekt in Kolumbien. Hier wird mit einfachsten Mitteln Großes bewegt und das ist erst der Anfang.